Jewsej G. Liberman

sowjetischer Wirtschaftswissenschaftler; Veröffentl. u. a.: "Plan, Gewinn, Prämie", "Planung der industriellen Produktion und materieller Ansporn für ihre Entwicklung"

* 20. Oktober 1897 Slawuta

† 12. März 1983 Charkow?

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1983

vom 13. Juni 1983

Wirken

Jewsej Grigorjewitsch Liberman war der Sohn eines Angestellten. 1915 absolvierte er in Kiew, wo sein Vater inzwischen als Holztaxator arbeitete, mit Auszeichnung ein Privatgymnasium, weil jüdische Kinder im zaristischen Rußland nur zu einem gewissen Prozentsatz staatliche Lehranstalten besuchen durften. 1915 begann er ein Studium an der Kiewer Universität. Seine ältere Schwester war Ärztin in einem Kriegslazarett, was ihm half, als Jude immatrikuliert zu werden. Er schloß sich sofort der revolutionären Studentenschaft an. Während der Februarrevolution 1917 trat L. der Bürgermiliz bei. Dann kam er zur Armee und wurde noch an die Front geschickt. Nach der Oktober-Revolution 1917 kehrte L. nach Kiew zurück. Das Studium der Betriebs- und Rechtswissenschaften vereinte er in diesen Jahren mit der Arbeit in verschiedenen Sowjet-Behörden.

1920 ging er nach Charkow zur Arbeiter- und Bauern-Inspektion, die damals den Wirtschaftsaufbau zu überwachen hatte. Ab 1923 war er Mitarbeiter des Instituts für Arbeitsforschung. Er befaßte sich unter Prof. Fjodor Dunajewski mit Fragen der wissenschaftlichen Betriebsorganisation. 1924 und ...